Besser früh erkennen als teuer löschen

Intelligente Brandfrüherkennung ist ein wirksames Mittel, um Abfall- und Recyclinganlagen vor Bränden vor allem durch Lithium-Ionen-Akkus zu schützen. Ein Beispiel ist das Bremer Recycling- und Entsorgungsunternehmen Nehlsen, das auf unsere innovative kamerabasierte Früherkennungslösung RED setzt.

Brände werden zu einem immer größeren Problem für die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft. Grund ist vor allem die ständig steigende Zahl unsachgemäß entsorgter Lithiumbatterien, die schon bei kleinen Beschädigungen durch Schredder oder Sortiergreifer einen Brand auslösen können. Um sich vor Schäden zu schützen, setzt Nehlsen auf unsere Brandfrüherkennungslösung.

'RED' (Rising Early Detection) erkennt mit Hilfe einer thermografischen Kamera und KI-gestützter Software, ob die Temperatur in den überwachten Zonen einen zuvor definierten Schwellenwert überschreitet. Bei auffälligen Temperaturentwicklungen greift unsere 24/7-Alarmzentrale ein und setzt ein vereinbartes Alarmszenario in Gang.

Nehlsen setzt diese Lösung bereits seit 2020 an seinem Standort Fahrwiesendamm in Bremen ein. Die Unternehmensgruppe Nehlsen zählt mit mehr als 3.000 Beschäftigten zu den führenden Unternehmen der Recyclingbranche in Deutschland und betreibt rund 70 Standorte. Auf der Anlage Fahrwiesendamm werden unter anderem gemischte Bau- und Abbruchabfälle, Sperrmüll und Altholz zerkleinert. Bei der Zerkleinerung von Holz können durch vorhandene Restmetalle Funken entstehen, die zu Bränden führen können. Sobald sich fälschlicherweise Lithiumbatterien im Abfall befinden, steigt die Brandgefahr um ein Vielfaches.

"90 Prozent der Brandgefahr in der Anlage geht von Lithium-Ionen-Akkus aus", berichtet Alpaslan Parman, Technischer Leiter bei der Karl Nehlsen GmbH, einer Nehlsen-Tochtergesellschaft. "Gerade im Sperrmüll finden sich immer wieder Handys, batteriebetriebene Spielzeuge oder E-Zigaretten. Selbst Akkus von Werkzeugen haben wir in Bau- und Abbruchabfällen schon gefunden. Solche Gefahrenquellen lassen sich trotz Vorsortierung nicht ausschließen."

 

Entstehungsbrände kommen auf dem Betriebsgelände am Fahrwiesendamm immer wieder vor, in der Regel beim Zerkleinern, also während der Betriebszeiten. Sie werden dann meist von den Beschäftigten erkannt und sofort gelöscht. "Das Erkennen durch die Mitarbeitenden ist ein wichtiger Beitrag, aber letztlich vom Zufall abhängig", so Parman. "Deswegen haben wir uns für eine Lösung entschieden, die Entstehungsbrände systematisch rund um die Uhr erkennen kann. Das entlastet unsere Mitarbeitenden und schließt vor allem die Sicherheitslücke außerhalb der Betriebszeiten."

Gesamtes Gelände im Blick

2020 nahm Karl Nehlsen zunächst ein mobiles RED-System in Betrieb, um Erfahrungen an unterschiedlichen Aufstellorten auf dem Gelände zu sammeln. 2023 wechselte man dann zu dem stationären System RED Fixed. Die drehbare thermografische Kamera ist mitten auf dem Areal in über acht Metern Höhe an einem zentralen Lichtmast installiert und kann das gesamte rund 20.000 qm große Gelände rundum überwachen. Die Software unterteilt den 360-Grad-Überwachungsbereich in einzelne Zonen ('Presets'), die an die örtlichen Gegebenheiten angepasst sind, unter anderem durch materialabhängige Schwellentemperaturen.

Besonderes Augenmerk liegt am Fahrwiesendamm auf Zonen mit hoher Gefährdung, insbesondere die Boxen für Sperrmüll, Baumischabfall und Altholz. Zonen ohne Gefahrenquelle, wie etwa bauliche Vorrichtungen, werden per Software ausgeblendet. Bei Änderung von Betriebsabläufen können die spezifischen Einstellungen für die Zonen einfach angepasst werden.

Neben der Flexibilität überzeugen den Anlagenbetreiber auch die schnellen Reaktionszeiten. "Wir haben mal einen Test gefahren mit einem Gasbrenner", berichtet Alpaslan Parman. "Das RED-System hat die Wärmeentwicklung durch die kleine Flamme sofort erkannt, es hat keine Minute gedauert, bis sich die Kooi-Alarmzentrale bei uns gemeldet hat." Gemäß der vereinbarten Meldekette wird während der Betriebszeiten zunächst der Betriebsleiter informiert, außerhalb der Betriebszeiten sofort die Feuerwehr.

Beim Bremer Recycling- und Entsorgungsunternehmen nutzt man auch das RED-Onlineportal, auf dem Alarmereignisse dokumentiert und die Temperaturen in jeder überwachten Zone minutengenau dargestellt werden.

"Die Dokumentation von Vorfällen ist sehr hilfreich für die Ursachenforschung", erläutert der Technische Leiter. "Wir nutzen das Portal aber auch zur Prävention. So haben wir beispielsweise Haufengröße und Brandschneisen im Blick und können über den Temperaturverlauf erkennen, was an der Stelle passiert."

Brandfrüherkennung rechnet sich

 

Aufgrund der positiven Erfahrungen nutzt die Nehlsen-Gruppe das RED-System inzwischen an drei weiteren Betriebsstätten. In einem Fall war es an einem heißen Maitag zu einem Brand durch Selbstentzündung von gelagertem Papier und Kunststoffen gekommen, danach wurde auch dort ein RED-System installiert. Vor allem an größeren Standorten und nach größeren Investitionen setzt das Bremer Unternehmen auf die Brandfrüherkennung.

"Bei Investitionen, die in den Millionenbereich gehen, schläft man eindeutig besser, wenn die Anlage nachts überwacht wird", so Alpaslan Parman.

Neben unmittelbaren Schäden verhindert die Früherkennung auch die hohen Folgeschäden einer Brandbekämpfung.

"Bei einem Feuerwehreinsatz gehen allein die Kosten für die Entsorgung des Löschwassers schnell in den sechsstelligen Bereich", sagt der Technische Leiter. "Angesichts der vergleichsweise geringen Mietkosten rechnet sich die RED-Lösung schon, wenn sie nur einen einzigen Brand verhindert."

 

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A company fire leaves lasting scars. Looking back to 2024, in the UK alone, the number of incidents caused by lithium-ion batteries increased by 70% compared to 2022. That's more than 1,200 fires. In 2025, recyclers, metal processors and warehouses in the UK continue to face significant fire risks. Fortunately, there is RED, the effective hatch detection camera system from Kooi Camera Surveillance.

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