Recycling: Brandprävention dank permanenter Überwachung

Brandursachen in der Recycling-Branche

Mit den wachsenden Mengen an recycelbaren Materialien steigen auch die Herausforderungen für die Abfall- und Verwertungsindustrie. Immer komplexere Rohmaterialmischungen müssen in ihre Ursprungsbestandteile zerlegt werden, was diverse manuelle und maschinelle Arbeitsschritte nötig macht, die ein hohes Brandrisiko bergen. Bereits bei der Anlieferung und Lagerung des Recyclingguts kann es durch eingeschleppte Glutnester und Wärmestaus oder aufgrund von Gärungsprozessen organischer und anorganischer Stoffgemische zur Selbstentzündung kommen.

Aber auch durch die falsche Entsorgung von Akkus über den Hausmüll oder die Wertstoffsammlung droht in nahezu allen Sektoren der Recycling- und Entsorgungswirtschaft eine erhebliche Brandgefahr. Die Folge: Schwerwiegende wirtschaftliche Schäden für Unternehmen sowie eine lebensgefährliche Bedrohung für die Mitarbeiter. Laut dem BVSE trägt die die Recyclingwirtschaft mittlerweile ein zehnfach höheres Brandrisiko im Vergleich zu anderen Branchen. 

Das Problem: Brände sind schwer zu detektieren und aufgrund der hohen Brandlast, schnellen Abbrandgeschwindigkeit und damit verbundenen extremen Wärme- und Rauchentwicklung verschiedener Materialien schwierig zu bekämpfen. Meist ziehen sie einen zeit- und kostenintensiven Feuerwehreinsatz nach sich und verursachen so schnell hohe Schäden. 

Für welche Abfallarten eignet sich das RED System?

Unser RED System eignet sich für verschiedene Abfallarten. Die verbaute Thermografiekamera ermöglicht die berührungslose, frühzeitige Erfassung von kritischen Temperaturen in Hallen oder auf Freigeländen – auch über größere Entfernungen. Das macht unser RED System vielseitg einsetzbar.

1. Papier, Pappe und Kartonage (PPK): Papier, Pappe und Kartonagen sind besonders anfällig für Brände aufgrund ihrer leichten Entzündbarkeit. Das RED System kann durch frühzeitige Erkennung von Rauch und Hitzeentwicklung Brände in dieser Abfallkategorie schnell identifizieren und bekämpfen, bevor sie sich ausbreiten können. Dies ist besonders wichtig in Recyclinganlagen und Lagerräumen, wo große Mengen an PPK gelagert werden.
   
   
2. Plastik: Plastikabfälle bergen aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Fähigkeit, schnell und mit hoher Temperatur zu brennen, ein hohes Brandrisiko. Das RED System kann durch kontinuierliche Überwachung und sofortige Alarmierung bei ungewöhnlicher Hitzeentwicklung die Brandgefahr minimieren und effektiv eingreifen, um größere Schäden zu verhindern.
   
   
3. Metall: Obwohl Metallabfälle selbst nicht brennbar sind, können sie Funkenbildung verursachen, die andere brennbare Materialien entzünden können. Das RED System überwacht auch solche Funken und ungewöhnliche Wärmequellen, wodurch potenzielle Brände rechtzeitig erkannt und vermieden werden können.
   
   
4. Glas: Glas ist zwar nicht brennbar, kann aber durch Hitzeeinwirkung zerspringen und in Recyclingprozessen weitere Probleme verursachen. Das RED System trägt durch seine präzise Temperaturüberwachung dazu bei, dass Glasabfälle sicher und ohne Gefahr einer Überhitzung oder Zersplitterung behandelt werden können.
   
   
5. Biomüll: Biomüll kann durch natürliche Zersetzungsprozesse Wärme entwickeln, die unter bestimmten Bedingungen Brände verursachen kann. Das RED System detektiert solche Temperaturanstiege frühzeitig und sorgt dafür, dass geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um eine Brandentstehung zu verhindern.
   
   
6. Sondermüll wie Batterien, Medikamentenreste, Pestizide und andere giftige Abfälle: Sondermüll stellt aufgrund seiner potenziell gefährlichen und chemisch reaktiven Bestandteile ein besonders hohes Risiko dar. Brände in diesem Abfallsegment können nicht nur zu erheblichen Sachschäden führen, sondern auch schwerwiegende Umwelt- und Gesundheitsgefahren verursachen. Das RED System bietet eine zuverlässige Überwachung und schnelle Reaktion auf jede Art von anomaler Hitzeentwicklung, um Brände zu verhindern und die sichere Handhabung und Entsorgung dieser gefährlichen Abfälle zu gewährleisten.

Ein brandgefährliches Thema

Versicherung von Recyclingbetrieben

Die Recyclingbranche sieht sich versicherungstechnisch mit hohen Anforderungen konfrontiert, insbesondere im Bereich der Feuerversicherung. Viele Versicherer ziehen sich aus diesem Markt zurück, da das Risiko von Feuerschäden aufgrund der Brandlast und inhomogener Abfallgemische schwer kontrollierbar ist. Die wenigen verbleibenden Versicherer fordern oft hohe Investitionen in den technischen Brandschutz. Ein möglicher Ansatz zur Risikominderung liegt in der Brandfrüherkennung, die speziell auf die Anforderungen der Branche zugeschnitten sein muss, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.

Wie können Risiken gesenkt werden, auch mit Blick auf die Prämienhöhe?

Zur Risikominimierung in der Recyclingbranche sind maßgeschneiderte Schutzmaßnahmen entscheidend, um den Betrieb zu sichern und produktiv zu halten. Versicherer bieten oft nur dann Schutz, wenn ein ordnungsgemäß geführter organisatorischer Brandschutz vorhanden ist und der Betreiber in technischen Brandschutz investiert. Im Vordergrund stehen der betriebliche und organisatorische Brandschutz, der von allen Mitarbeitenden gelebt werden muss. Technische Lösungen zur Brandfrüherkennung und -bekämpfung bauen darauf auf und unterstützen die Minimierung von Risiken.

Welche weiteren Versicherungsbereiche sind für Entsorgungs- und Recyclingunternehmen von Bedeutung?

Neben der Feuerversicherung ist die Absicherung des Fuhrparks und der Umweltrisiken wesentlich. Aber auch eine Unfallversicherung ist sinnvoll, da es im  Zusammenhang mit Gabelstaplern, Radladern und den schweren Zerkleinerungsmaschinen immer wieder zu schweren Unfällen auf den Betriebshöfen kommt.